Durchbruch für Schmerzpatienten: Cannabis auf Rezept – die Kasse zahlt
Dieser Fall sorgte für große Anteilnahme: Ein schwerkranker Schmerzpatient aus Bergkamen baute in seiner Wohnung Cannabis an, weil seine furchtbaren Schmerzen einfach nichts linderte außer Cannabis. Ein Nachbar zeigte ihn an.
Vor dem Amtsgericht Unna wurde der Endvierziger in einem Aufsehen erregenden Urteil freigesprochen – inklusive der Erlaubnis, weiterhin Cannabis zur Schmerzlinderung selbst zu ziehen. Dieses Urteil wiederum kassierte das Dortmunder Landgericht im Berufungsverfahren ein.
Der Bergkamener blieb zwar straffrei, doch seine Utensilien zum Cannabisanbau musste er abliefern und durfte auch nicht weiter Anbau betreiben. Das Geld, um sich medizinisches Cannabis in der Apotheke zu kaufen, hatte der Hartz IV-Empfänger nicht.
Jetzt ist auf Gesetzesebene ein entscheidender Durchbruch für solche Patienten geschafft: Schwerkranke, die unter Schmerzen leiden, können künftig Cannabis-Arzneimittel auf Rezept erhalten und bekommen sie von der Krankenkasse bezahlt. Das Gesetz tritt im März in Kraft, sobald es im Gesetzblatt veröffentlicht ist. Bedingung:Bevor ein Patient Cannabis-Arzneimittel auf Rezept bekommt, müssen nach Angaben der Bundesregierung andere therapeutische Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Oder der behandelnde Arzt entscheide im Einzelfall, es schon vorher mit Cannabis zu versuchen. Zudem dürfen Cannabis-Arzneimittel nur verordnet werden, wenn die Einnahme die Symptome oder den Krankheitsverlaufs voraussichtlich verbessert.
Cannabis wird u. a. bei chronischen Schmerzen, gegen Übelkeit und zur Appetitsteigerung bei Krebs- und Aidspatienten, bei Rheuma und Multipler Sklerose eingesetzt.
(Archivfoto: Polizei)
Helmut Brune
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Das ist ein Meilenstein.
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Andre Sander via Facebook
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Eine große Entscheidung für Chronisch und Krebs Kranke. 👍🏻
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Silvia Rinke via Facebook
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Das freut mich total für die Betroffenen. Ich fand das Revisionsurteil gegen diesen schwerkranken Bergkamener damals sooo schlimm.
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André Palm via Facebook
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Als MS Patient kann ich dieses Urteil nur begrüßen.
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Rundblick Unna via Facebook
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Jairo Baez via Facebook
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Ja sicher aber der Rattenschwanz der hinten dran steckt wird eine weitere Hürde sein das wird net so einfach zum Doc und dann schön kifferkram auf Rezept nö nö für Patienten mit Schmerzen klar ein Anfang aber wer trägt die Kosten die Kassen klar nur was wenn man es sich sonst selbst besorgt hat was ist dann fällt man dann aus diesen Programmen wider raus viele Fragen die selbst die Ärzte net genau Bescheid wissen
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Rundblick Unna via Facebook
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Jairo Baez, hoffen wir, dass sich diese Fragen im Laufe der Zeit klären.
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Gzuz Mirco via Facebook
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Wird bald ganz legal sein
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