Dem Kreis „reicht es jetzt“: Nach weiterem schweren Unfall auf Ostbürener Straße gilt – vorläufig – Tempo 50 und 30
„Jetzt reicht es uns.“ Günter Sparbrodt, Leiter der Unfallkommission bei der Straßenverkehrsbehörde des Kreises, hat eindeutig genug.
Nach dem -zigsten schweren Unfall gestern in der Kurve der Ostbürener Straße/In den Telgen (wir berichteteten) zieht der Kreis die Notbremse – indem er die Verkehrsteilnehmer auf dieser offenbar hochbrisanten Strecke maximal möglich auf die Bremse zwingt.
„Wir greifen zu unserem letzten Mittel“, kündigte Sparbrodt am Morgen gegenüber unserer Redaktion an: „Wir ordnen jetzt Tempo 50 an und für den Kurvenbereich In den Telgen Tempo 30.“ Die nagelneuen 30er-Schilder standen bereits am Mittag.
Diese für eine Kreisstraße maximal mögliche Geschwindigkeitsreduzierung soll übergangsweise gelten, erklärt Günter Sparbrodt, „bis der Teilstreckenbereich saniert ist.“ Diese Aufgabe falle der Stadt Fröndenberg zu, die entsprechende Mittel in ihren Haushalt eingestellt habe.http://rundblick-unna.de/dem-kreis-reicht-es-jetzt-nach-weiterem-schweren-unfall-auf-ostbuerener-strasse-gilt-vorlaeufig-tempo-50-und-30/
Denn, so sagt der Straßenverkehrsexperte beim Kreis: „Wir haben auf diesem Teilstück der Ostbürener Straße ein Griffigkeitsproblem – ganz offensichtlich auch bei trockener Fahrbahn.“ Zugleich wird sich alsbald die Unfallkommission des Kreises dieses kurvige, enge, holprige Straßenstück ansehen, kündigt der Fachbereichsleiter an. „Regulär tagt die Kommission erst Ende April, wir müssen aber jetzt schon handeln.“ Gehandelt hat der Kreis durchaus schon, nur griffen die bisherigen Maßnahmen offenbar zu kurz.
Rückblende: Als im Frühling und Sommer vorigen Jahres mehrfach Verkehrsteilnehmer in der Telgen-Kurve aus derselbe flogen (und immer vor denselben Baum krachten), führte die Straßenverkehrsbehörde zunächst eine limitierte Tempobeschränkung ein: bei Nässe 50 statt 70 km/h. Diese neue Regelung galt für die gesamte Teilstrecke, von der Einmündung Querweg/Im Schelk bis zum Ortseingangsschild Fröndenberg (wo sowieso „innerorts 50″ beginnt).
„Ganz offensichtlich scheint das aber nicht auszureichen„, stellt Günter Sparbrodt jetzt fest. Denn zweimal sind in diesem Jahr schon wieder Pkw-Fahrer in dieser (inzwischen schon berüchtigten) scharfen Kurve verunglückt: am 22. Februar eine 24jährige Mendenerin mit Kleinkind im Wagen – die junge Mutter musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, das 2jährige Söhnchen hatte einen hellwachen Schutzengel – es blieb unverletzt. Am Renault der Mendenerin entstand jedoch Totalschaden.
Und am Dienstagnachmittag prallte ein 65jähriger Fröndenberger, der in Richtung Stadtmitte unterwegs war, ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer im Kurvenbereich vor einen Baum. Er musste schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.
Die (erst ein Jahr alten) Schilder „regulär 70 – 50 bei Nässe“ sollen laut Sparbrodt umgehend ausgetauscht werden gegen 50er-Beschilderung sowie Tempo 30-Schilder für den Unfallhäufungsbereich „In den Telgen“. Zudem wird dort noch ein zusätzliches Kurven-Warnschild angebracht.
„Sobald die Stadt Fröndenberg die Fahrbahn saniert hat, kommt die 30er-Beschilderung wieder weg“, verspricht Sparbrodt. Ob dann aber auch für die gesamte Strecke wieder wie ehemals 70 km/h eingeführt werden kann, „darüber müssen wir dann die Köpfe wieder neu zusammenstecken.“ Der erfahrene Straßenverkehrsfachmann sagt zu alldem deutlich dazu: „Schilder können nur zusätzlich warnen und Hinweise geben. Es kommt letztlich darauf an, dass der Kraftfahrer eigenverantwortlich seine Fahrweise anpasst.“
Der bislang schlimmste Unfall an der Telgen-Einmündung passierte vor vier Jahren, als ein 19jähriger Pkw-Fahrer nachts in der Kurve die Kontrolle über seinen Wagen verlor und so heftig gegen einen Baum prallte, dass er ums Leben kam. Ein Holzkreuz am Straßenrand erinnert bis heute an jene tragische Nacht.
Anja Seißer via Facebook
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Na ich bezweifel das das was bringt….
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Rundblick Unna via Facebook
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Herr Sparbrodt vom Kreis wirkte selbst eher fatalistisch. Aber wenn du den Artikel liest, Anja Seißer, weißt du, dass es nur provisorisch sein soll.
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Helmut Brune via Facebook
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Zweifelhafte Aussage des Kreises. Wenn man nicht die Kenntnisse besitzt, wie man diese Situation langzeitlich Sicher machen kann, sollte man sie durch Experten untersuchen lassen und deren guten Rat dann auch annehmen.
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Rundblick Unna via Facebook
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Helmut, genau das geschieht doch jetzt lt. Herrn Sparbrodt. (?)
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Helmut Brune via Facebook
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Wenn das so ist, ist es ein weiser Mann. =D
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Rundblick Unna via Facebook
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… das steht aber doch so im Text…
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Helmut Brune via Facebook
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Du hast Recht! :/ Ich bin doch noch nicht wieder in Form.
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Rundblick Unna via Facebook
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Helmut Brune – wenn man vergrippt ist, passiert das
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Tobias Habekost via Facebook
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Abgesehen davon, daß ich glaube, daß das etwas bewirkt, wird hier mal wieder die Allgemeinheit „bestraft“, „nur“, weil einige ihr Gas- und Bremspedal nicht im Griff haben. Wer sich in einer Baumallee bewegt, sollte generell vorsichtiger unterwegs sein. Vor allem, wenn einem die Strecke nicht geläufig ist. Ich bin gegen die neue Geschwindigkeitsbegrenzung.
Nichts desto trotz: Gute Besserung dem Verunfallten.
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Jessica Belsak via Facebook
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Sarah Wiesenthal
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Sarah Wiesenthal via Facebook
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Marvin Glunz
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luenne
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Einfach nen Blitzkasten setzen ! .-)
dann können sie schön auf das Feld ausrollen und man hat nen tollen Lerneffekt ohne großen Schaden .-)
Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird ja meistens eh nicht beachtet.
Als da 70 war fuhr man trotzdem 90-100 …
Alternativ den Baum entfernen fahren ja alle gegen den Einen
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Christina Altenhoff via Facebook
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Andreas Altenhoff
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